Die Kirche ist leer, denn der Gottesdienst wird im Gemeindehaus nebenan gefeiert; in der sogenannten Winterkirche. Ein erfolgreicher Wechsel, den wir schon vor Jahrzehnten aus Kostengründen eingeführt hatten, um Heizkosten zu sparen. Von Anfang an aber ist es ein Erfolg, denn das Zusammenrücken auf gepolsterten Stühlen, ohne Jacke oder Mantel wird gut angenommen.
Die Kirche schläft derweilen bis Palmarum, wenn der Konfirmationsgottesdienst wieder in der Kirche stattfindet, wenn aus den Klavier- wieder Orgelklänge werden und die „kuschelige Nähe“ im Gemeindehaus von der großen Weite des Gemeindehauses abgelöst wird.
Draußen umfrieden seit Jahrzehnten unsere Platanen die Kirche. Wenn man sie so im Winter sieht, könnten sie an die Verzweigungen unseres Gemeindelebens erinnern. Auch die Wichern-Gemeinde hat einen Stamm und viele Äste und Zweige, an deren Ende Blätter jedes Jahr aufs Neue kommen und gehen, wachsen und fallen. Jesus ist der Stamm. Die immer noch vielen Gruppen und Kreise bilden die Äste und Zweige, große wie kleine, alte wie neu hinzu Gewachsene. Die Aktionen, Gebete und Handlungen von Kindern, Jugendlichen, Männern und Frauen sind wie lebendige Blätter. Zarte Knospen im Frühjahr, dichtes Grün, das im Sommer Schatten spendet, ein bunter Teppich im Herbst zu Füßen der immer stärker werdenden Stämme und im Winter Ruhe und Zeit, sich auf Neues vorzubereiten
Gefällt mir sehr gut.